Polen verschärft die Strafbarkeit von HIV-Übertragungen
Die polnische Regierung nutzt die COVID-19 Pandemie, um das Strafgesetzbuch zu verschärfen. Ursprünglich waren die Massnahmen gedacht, bessere Bedingungen zur Bekämpfung von COVID-19 zu schaffen. Ohne jegliche Rechtfertigung oder vorherige Zustimmung enthält das Gesetz eine Reihe von Bestimmungen zur Verschärfung der Kriminalisierung von HIV. Betroffen ist der Artikel 161 im Gesetz vom 6. Juni 1997.
Neu gelten folgende Regelungen:
- Eine andere Person mit einer HIV-Übertragung gefährden: 6 Monate bis 8 Jahre Gefängnis
- Eine Person mit einer anderen, sexuell oder sonstwie übertragbaren Erkrankung gefährden: 3 Monate bis 6 Jahre Gefängnis
- Mehrere Personen mit einer anderen, sexuell oder sonstwie übertragbaren Erkrankung gefährden: 1-10 Jahre Gefängnis
Das neue Gesetz wurde am 6. April vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda unterzeichnet1. Polnische NGOs haben diese Woche Alarm geschlagen.
David Haerry / April 2020
Weitere Themen
Stark, out & laut: Menschen mit HIV sind sehr sichtbar in Brisbane
Brisbane, AUS, Juli 2023: Es fällt auf – Menschen mit HIV sind unglaublich sichtbar an dieser Konferenz. In den Sessions, auf der Bühne, als Moderatoren und Sprecher. Eine derart starke, und zugleich überzeugende Präsenz hat der Schreibende noch nirgendwo gesehen.
Jahrestagung „SSI 2023“: Frauen & HIV und Silent-Disco-Erlebnisse
Im September trafen sich die Schweizer Fachgesellschaften für Infektiologie (SSI), für Krankenhaushygiene (SSHH) sowie für Tropen- und Reisemedizin (SSTTM) im Kongresshaus Zürich zu ihrem dreitägigen Jahrestreffen. Dabei richtete die SSI ihren Blick auf das Thema Frauen und HIV. Sie rief
HOPE – 40 Jahre Leben mit HIV
Nach einer launigen Begrüssung durch den Geschäftsführer der Aids-Hilfe Schweiz Andreas Lehner eröffnete der Lausanner Medizinhistoriker Vincent Barras die Vorträge. Er war als junger Mediziner 1981 bei einem Einsatz in der Gefängnisklinik in Genf zum ersten Mal mit dem damals noch unbekannten HI-Virus konfrontiert. Er berichtete farbenreich von früher medizinischer Arroganz gegenüber den Erkrankten und der später gewachsenen Einsicht, dass die Medizin im Kampf gegen das Virus nichts zu bieten hatte.