Am 22. März hat das zuständige Komitee der EMA eine positive Empfehlung für eine Zweierkombination aus Dolutegravir und Rilpivirin publiziert1. Die europäische Kommission muss die Empfehlung noch bestätigen, was in der Regel Routinesache ist. Damit wäre die erste Zweierkombination für die HIV-Therapie zugelassen. Weil die Einzelsubstanzen bereits erhältlich sind, wirkt sich das positiv auf den Preis aus – die dritte Substanz entfällt.

Nach erfolgter Bestätigung durch die Kommission verhandeln die EU-Mitgliedsländer einzeln den Preis mit dem Hersteller. Erst danach ist das Medikament als Einzeltablette verfügbar. In der Schweiz dauert es erfahrungsgemäss etwas länger mit der Zulassung durch die Swissmedic; die Preisverhandlungen werden aber parallel geführt. So gegen Ende Jahr könnte die neue Kombipille auch hierzulande verfügbar sein. Möglich ist aber, dass einzelne Mediziner bereits Patienten auf die Zweierkombination umstellen – die Einzelsubstanzen sind ja bereits erhältlich.

Wichtig: Diese Zweierkombination ist eine sogenannte Erhaltungstherapie, keine Ersttherapie. Die Patienten müssen für mindestens sechs Monate auf eine antiretrovirale Behandlung eingestellt sein und ihre Viruslast unter der Nachweisgrenze liegen. Es darf kein virologisches Versagen erfolgt sein, zudem dürfen weder bekannte noch vermutete Resistenzen gegenüber Nicht-Nukleosidischen Reverse Transkriptase-Inhibitoren oder Integrase-Inhibitoren vorliegen.

 

1http://www.ema.europa.eu/ema/index.jsp?curl=pages/medicines/human/medicines/004427/smops/Positive/human_smop_001278.jsp&mid=WC0b01ac058001d127