Hepatitis E kann auch die Niere schädigen

Eigentlich ist es schon länger bekannt: Das Hepatitis-E-Virus, das primär die Leber befällt, kann auch die Niere schädigen und im schlimmsten Fall zu Nierenversagen führen. Nun ist es Forschenden des Universitätsspitals Zürich und der Universität Zürich gelungen, den Mechanismus dahinter aufzuzeigen.

Der Schlüssel dazu sind virale Proteine, die infizierte Leberzellen bei einer chronischen Infektion in grosser Zahl ausscheiden. Diese formieren sich zu leeren Virenhüllen, welche vom körpereigenen Immunsystem erkannt werden. In der Folge heften sich Antikörper an die Virenhüllen. Diese können sich in den Filtervorrichtungen der Nieren, den so gennanten Glomerula, anreichern. Werden diese nicht schnell genug abgebaut, kann sich eine Glomerulanephritis bilden, welche zu Nierenversagen führen kann.

Die Resultate der Forschenden werden helfen, die Diagnostik und Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessern sowie die Aufmerksamkeit für Hepatitis E zu schärfen. Denn Hepatitis E wird nach wie vor häufig nicht diagnostiziert, gilt die Infektion doch gemeinhin als Reisekrankheit. Doch auch in unseren Breitengraden kommt es immer wieder zu Infektionen, vor allem über rohe Fleischprodukte, welche Schweineleber enthalten. Meist verläuft eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus problemlos und symptomarm. Für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Lebererkrankungen sowie schwangeren Frauen kann eine Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus jedoch gefährlich werden und zu Leberversagen oder Fehlgeburten führen.

Link zur Studie: https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2024/Hepatitis.html

Bettina Maeschli / November 2024

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