Qatar: Schwuler HIV-positiver Mann verhaftet und verurteilt
Ein britisch-mexikanischer Mann tappte auf Grindr in eine Polizeifalle. Er wurde des Drogenbesitzes bezichtigt, zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe und einer Busse von 2’500 Franken verurteilt. Laut seiner Familie wurden die Drogen von der Polizei in seiner Wohnung deponiert.
Der Betroffene sagt, die Aktion sei gegen ihn gerichtet, weil er schwul sei. Während seiner mehr als vierzig Tage dauernden Untersuchungshaft gingen ihm auch seine in Grossbritannien verschriebenen HIV-Medikamente aus. Amnesty International und andere Menschenrechtsorganisationen verlangen von Qatar, die «ungeheuerliche Verurteilung von Herrn Guerrero Aviña und das Einreiseverbot aufzuheben». Dem Verurteilten droht die Ausweisung. Er arbeitet seit 7 Jahren für Qatar Airways.
Hinweis: Der ganze Mittlere Osten ist für Schwule und insbesondere Menschen mit HIV ein schwieriges Terrain. Homosexualität ist fast überall illegal, und alle Länder in der Region verweigern Menschen mit HIV die Einreise, sowie Arbeits- und Aufenthaltsbewilligungen. In der Praxis werden Touristen und Geschäftsleute geduldet. Menschen mit HIV werden regelmässig deportiert, weil bei der Erneuerung bestehender Arbeitsbewilligungen ein negativer HIV-Nachweistest nötig ist. Mehr Informationen auf www.hivtravel.org
David Haerry / Juli 2024
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