Weil Hepatitis C so lange latent ist, wissen viele Betroffene nichts von ihrer Infektion. Es kann zwanzig, dreissig Jahre dauern bis die Erkrankung die Leber schädigt und sich mit starken Symptomen bemerkbar macht.


Die Schweiz ist zu Recht stolz auf die niederschwelligen Angebote für suchtkranke Menschen.
Diese haben Betroffene von der Strasse geholt, ermöglichen ihnen ein menschenwürdiges Dasein und Zugang zu überlebenswichtigen Therapien. Dass diese Gruppe überdurchschnittlich häufig von Hepatitis-C betroffen ist, ist offensichtlich. Bevor Spritzentauschprogramme etabliert waren, wurden sowohl HIV wie auch Hepatitis C bei Drogengebrauchern sehr rasch verbreitet. Nun würde man erwarten, dass Patienten, welche hochspezialisiert betreut werden, auch eine optimale Überwachung ihrer Gesundheit erhalten. Das ist nicht der Fall, und das Ausmass der Schlamperei ist erschütternd. Die eben publizierte Studie1 zeigt folgendes Bild:

Möglicherweise ist der Kanton Aargau düstere Provinz oder die Zahlen oben sind ein Ausreisser und alle anderen Kantone sind viel besser organisiert. Zweifel sind angebracht – wir hätten gern bessere Daten von anderswo. Und wir möchten einen raschen Therapiezugang für die betroffenen Patienten.

 

 

David Haerry / März 2018

 

 

1Bregenzer A, Conen A, Knuchel J et al., Management of hepatitis C in decentralised versus centralised drug substitution programmes and minimally invasive point-of-care tests to close gaps in the HCV cascade, Swiss Med Wkly. 2017;147:w14544