Wir bieten:
Positivrat
- Der gemeinnützig orientierte Verein Positivrat Schweiz öffnet sich für Menschen mit chronischer Hepatitis C.
Wir verlangen:
Für die Patientinnen und Patienten
- Uneingeschränkten Zugang zu zugelassenen direkt-aktiven Substanzen (Direct Acting Agents DAAs) zur Behandlung der chronischen Hepatitis C.
- Uneingeschränkten Zugang zu den am besten wirksamen Substanzen gemäss Genotyp des Hepatitis C-Virus (HCV), klinischen Behandlungsrichtlinien und Patientenpräferenzen.
- Spezielle Berücksichtigung der erhöhten Gesundheitsgefährdung HIV-koinfizierter Patientinnen und Patienten.
- Uneingeschränkten Zugang zu Expanded Access und Named Patient Programmen bis die Kostenübernahme durch Krankenkassen geregelt ist.
Von der Industrie
- Eine verantwortungsvolle Preispolitik, die für das Schweizerische Gesundheitssystem mittel- bis langfristig tragbar ist.
- Eine Preispolitik, die es den Klinikern erlaubt, die für jeden Patienten und jede Patientin am besten geeigneten Substanzen ohne Einschränkung einzusetzen.
- Expanded access und Named Patient Programme, welche die Lücke zwischen Zulassung und Kassenzulässigkeit zuverlässig überbrücken.
Von der Ärzteschaft
- Ein zielorientiertes Zusammenwirken aller beteiligten klinischen Disziplinen (Gastroenterologie und Hepatologie, Infektiologie und Suchtmedizin) unter Einbezug der Pflege und anderen systemrelevanten Leistungserbringern.
- Das Erarbeiten und ständige Aktualisieren von Behandlungsrichtlinien für die Schweiz, die sich an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten orientieren.
- Sicherstellen einer die Disziplinen übergreifende Leadership im Bereich Strategieentwicklung und Hepatitis-Kohorte (siehe auch Behörden) unter Einbezug von Patientenvertretern.
Von den Behörden
- Schnellstmögliche Anpassung an die Empfehlungen im Beurteilungsprozess neuer Medikamente der Geschäftsprüfungskommission des Ständerates (GPK-S) vom 25. März 2014 unter Einbezug aller relevanten Akteure, insbesondere auch der Ärzteschaft und von Patientinnen und Patienten.
- Unverzügliche Entwicklung und Umsetzung einer Public-Health-orientierten Strategie zu Diagnose, Betreuung, Therapie, Kontrolle und Prävention von HCV. Diese Strategie soll die vielfältigen Bedürfnisse der heterogenen Betroffenengruppen angemessen berücksichtigen (intravenöse DrogengebraucherInnen IVDU; ehemalige IVDU; MigrantInnen; nach Transfusionen, medizinischen Eingriffen oder ungeklärten Übertragungswegen angesteckte Patientinnen und Patienten; HIV-positive Männer, die Sex mit Männern haben) mit Einbezug von Patientenvertretern.
- Eine langfristig angelegte Hepatitis-Kohorte nach dem Vorbild der erfolgreichen Schweizerischen HIV-Kohortenstudie (SHCS). Formen der Zusammenarbeit der Kohorten sollen geprüft werden, um Synergien zu nutzen. Die Finanzierung beider Kohorten muss langfristig gesichert sein.
- Anpassungen im schweizerischen Heilmittelgesetz zur vereinfachten und rascheren Durchführung klinischer Studien in der Schweiz.
Für die Öffentlichkeit
- Eine umfassende Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit, insbesondere der hauptsächlich betroffenen Jahrgänge 1955 bis 1975, ohne unnötig Ängste zu schüren.
- Die Information der Öffentlichkeit hat auch zum Ziel, die Diskriminierung Betroffener zu bekämpfen.
Bern/Zürich, Januar 2015
Manifest_Chronische_Hepatitis_C.pdf
Medienmitteilung_Manifest.pdf