Gemeinsam gegen Stigmatisierung in Warschau: Voller Erfolg für ‚Living Free With HIV‘-Lauf 

Die polnische Hauptstadt Warschau war im Oktober 2023 Gastgeberin der 19. Europäischen Aids-Konferenz EACS 2023. Die Konferenz ermöglichte nicht nur wissenschaftlichen Austausch, sondern gab auch den Startschuss für die „Living Free With HIV“-Kampagne der Organisation Life4me+. Die internationale Organisation setzte dabei auf einen unkonventionellen Ansatz: Statt traditioneller Demonstrationen und Kundgebungen stellte sie sportliche Aktivitäten in den Mittelpunkt.

Die Idee dahinter war, ein breites Publikum erreichen, um das Bewusstsein für HIV und ein gesundes Leben zu stärken. Im Gegensatz zu Demonstrationen, die oft gegen etwas gerichtet sind, sollte der Fokus auf positiven Aktivitäten liegen. So entschied sich Life4me+ für einen fünf Kilometer langen öffentlichen Lauf entlang der idyllischen Ufer der Weichsel.

Der Lauf verband die sportliche Herausforderung mit einer öffentlichen Botschaft zu HIV. Über 200 Menschen, zu 90 Prozent aus der polnischen Bevölkerung und zu zehn Prozent Konferenzteilnehmende, unterstützten diesen Lauf. Das brachte die Kampagne näher an ihr Hauptziel, Bürgerinnen und Bürger auch ausserhalb der Konferenz zu erreichen und öffentlich über HIV zu informieren.

Die Teilnehmenden es Benefiz-Laufs zahlten Startgebühren. Die Erlöse unterstützten nicht nur die Veranstaltung, sondern kamen auch der lokalen HIV-Community in Polen zugute. So konnten insgesamt 500 Euro gesammelt werden. Die Veranstaltung wirkte weit über den Lauf hinaus: lokale Aktivistinnen und Aktivisten sprachen über die Ziele der Kampagne, verteilten Informationsmaterial zu HIV und boten sogar HIV-Tests an.

Die Resonanz auf die „Living Free With HIV“-Kampagne war entsprechend breit. Dank sozialer Plattformen und engagierter Freiwilliger, die in Cafés und Clubs Flyer verteilten, erreichte die Botschaft über zehntausend Menschen – online und vor Ort. Die Aktivitäten im Rahmen der EACS und der begleitenden Veranstaltungen trugen ebenfalls dazu bei, die Kampagne zu fördern.

Life4me+ und die Beteiligten betrachten den Warschauer Lauf als erfolgreichen Pilotlauf und sind entschlossen, ihre Bemühungen fortzusetzen. Die nächste Etappe ist bereits geplant: Der nächste Lauf soll im Rahmen der 19. Münchner Aids- und Infektiologie-Tage stattfinden. Die Organisationsteams haben Grosses vor und planen, auch bei kommenden Veranstaltungen wie AIDS2024 in München und der HIV-Konferenz 2024 in Glasgow Präsenz zu zeigen.

Der „Living Free With HIV“-Lauf hat nicht nur gezeigt, dass sportliche Veranstaltungen bei wissenschaftlichen Konferenzen möglich sind, sondern auch, dass die Community Vorreiterin sein kann. Mit der Initiative setzte Life4me+ ein Zeichen gegen die Stigmatisierung von Menschen mit HIV und schafft gleichzeitig Bewusstsein für ein gesundes Leben. Denn der Lauf in Warschau war gleichermassen ein sportliches Ereignis wie auch ein symbolischer Schritt gegen Vorurteile und Diskriminierung. Die Verantwortlichen und Beteiligten hoffen, dass solche Veranstaltungen eine Tradition werden und dazu beitragen, Mittel für die lokale Community zu sammeln.
Life4me+ Gründer Alex Schneider bringt es auf den Punkt: „Gemeinsam können wir einen Schritt in Richtung einer stigmatisierungsfreien Zukunft machen – laufen wir gemeinsam dagegen an!“

 

 

   

 

 

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