Am Freitag, 27. Oktober 2107 fand am Berufsbildungszentrum in Olten das erste «Swiss Patient Forum» von EUPATI Schweiz statt. Es widmete sich mit dem Thema der Patienteninformation.
Organisiert wurde dieses Meeting durch die Schweizer Plattform von EUPATI, der Europäischen Patientenakademie zu therapeutischen Innovationen. Deren Ziel ist es, den verschiedenen Patientenorganisationen der Schweiz einen verbesserten Zugang zu verständlichen, aktuellen und korrekten Informationen über Krankheiten, Therapieoptionen und die damit verbundenen Forschungsprozesse zu ermöglichen.
Der geschlossene Workshop am Vormittag hatte zum Ziel ‒ ausgehend von bestehenden Leitlinien, Guidelines und Empfehlungen – die Wünsche und Anforderungen zur Patienteninformation aus der Sicht der Betroffenen zu erarbeiten. Der intensive Austausch zeigte den Teilnehmern, wie vielschichtig und komplex das Thema ist, führte aber auch zur Einsicht, dass dieser Workshop erst der Anfang ist und noch weiter daran gearbeitet werden muss, um zu einem abschliessenden Positionspapier zu gelangen.
Der Nachmittag begann mit der Präsentation der Ergebnisse des Workshops, gefolgt von Vorträgen durch Vertreter/-innen «offizieller» Institutionen zum Thema Patienteninformation. Den Anfang machte Susanne Driessen, die Präsidentin von swissethics, der Schweizerischen Ethikkommission; es folgte Carine Werder von Swissmedic, der Schweizerischen Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Heilmittel. Barbara Peters vom Kantonsspital Basel vermittelte die Sicht der Pflege, und schliesslich brachten sich die Vertretungen der Pharmaindustrie mit den Beiträgen von Andy Marthaler von Janssen und Stefanie Ludwig von Takeda ein. Die anschliessende Diskussion wurde durch Mark Bächer von Life Science Communication moderiert und ermöglichte eine Gegenüberstellung der Vorstellungen der «Betroffenen» und auf der andern Seite der Meinung und der Praxis der «Anwender». Das Schlussreferat von Daniela Gunz von Healthbank befasste sich mit dem sehr aktuellen Thema der Digitalisierung im Gesundheitswesen anhand des Schweizer Projektes eHealth.
Mehr als 60 Vertreter von Patientenorganisationen, Behörden, der Wissenschaft und Industrie besuchten den Anlass und beteiligten sich an den angeregten Diskussionen. Mittags- und Kaffeepause sowie der abschliessende Apéro boten die Möglichkeiten persönliche Kontakte zu knüpfen und das eigene Netzwerk im Gesundheitswesen auszubauen. Die Ergebnisse der Veranstaltung und im speziellen jene des Workshops werden auf der EUPATI CH Webseite veröffentlicht. Die diesjährige Veranstaltung fand ausschliesslich in deutscher Sprache statt. Es ist jedoch geplant, dass in den kommenden Jahren solche Veranstaltungen auch in der Westschweiz und im Tessin in Französisch sowie Italienisch stattfinden sollen. Durchgeführt werden konnte dieses Forum dank der finanziellen Unterstützung durch die zwei Pharmafirmen Janssen und Takeda, denen für ihren Support bestens gedankt sei.
Hansruedi Völkle / November 2017