COVID-19 bedingte Kollateralschäden bei der HIV-Therapie in der Schweiz?
Die zweite Welle der SARS-CoV-2 Pandemie hat die Schweiz fest im Griff. Die Infektionskliniken der Schweizer Spitäler funktionieren mit der Intensivmedizin im Krisenmodus. Wir haben erste Hinweise, dass die Behandlung der Schweizer HIV-Patienten an einigen Orten beeinträchtigt ist. Aus Genf hören wir zum Beispiel, dass wegen der Überlastung des Labors keine Therapieumstellungen möglich sind. Im Moment läuft eine Umfrage innerhalb der HIV-Kohortenstudie – wir hoffen bald eine bessere Übersicht zu haben.
Wir wollen hier nicht auf Panik machen. Trotzdem empfehlen wir allen Schweizer HIV-Patienten, genügend Medikamente auf Vorrat zu halten, und sich rechtzeitig mit der Klinik in Verbindung zu setzen, wenn ein Rezept abgelaufen ist oder die Vorräte zur Neige gehen. Und ganz wichtig: wenn es Euch nicht gut geht, Ihr Hilfe, Unterstützung oder ein Gespräch braucht – wartet nicht zu lange, sucht rasch Hilfe bei Psychologen und Betreuern!
David Haerry / November 2020
Weitere Themen
Nachlese Welt-Aids-Tag in der Schweiz
Diskriminierung im Gesundheitswesen war das Thema der heurigen Schweizer Kampagne zum Welt-Aids-Tag. Die Aids-Hilfe Schweiz hat sich einiges einfallen lassen und weder Aufwand noch Kosten gescheut. Eine Nachlese….
STI-Tests für Menschen mit HIV: Medizin versus Moral?
Man sollte denken, wer mit Blick auf die eigene Gesundheit verantwortungsbewusst behandelt und sich zudem um die Gesundheit anderer sorgt, würde dafür gelobt. Aber leider ist dies nicht immer der Fall, wie meine Erfahrung und die vieler anderer aus meinem
Wollen wir HIV umtaufen, echt?
Eine bisher unbekannte deutsche Nichtregierungsorganisation «Youth Against AIDS» schaltet zum 1. Dezember ganzseitige Inserate in der NZZ. In einem offenen Brief an den WHO-Generaldirektor Ghebreyesus fordert sie, HIV umzutaufen, weil der Begriff «HIV» tödlich sei.